Leléka

Schlaf ist überlebenswichtig, und in der Ukraine weiß man, im Schlaf verreist die Seele. Am besten nicht unbegleitet, und so haben die traditionellen Schlaflieder aus der Ukraine, die „Kolysanky“ vor allem Schutzfunktion. Leléka aus Berlin gestalten aus dem Liedgut eine ganz eigene Klangwelt, eine Art Kammerjazz. Viele der Lieder sind auch in der Ukraine kaum bekannt, es sind Ethnographen, die sie aufstöbern und online zugänglich machen. Das Quartett nimmt sich die Freiheit, die klaren, tänzerischen Melodien behutsam mit neuen Phrasierungen in etwas Zeitgenössisches zu wandeln. Viktorias Stimme fesselt das Publikum auf Anhieb, eindringlich transportiert sie das Ursprüngliche und Zeitlose. Die 1990 in einer kleinen Bergwerksstadt im Osten der Ukraine geborene Sängerin studierte Schauspiel in Kiew, später Jazzgesang und Komposition in Berlin und Dresden. 2016 gründete sie in Berlin die Ethno-Jazz Formation Leléka. Sich selbst an die eigene Kultur herantastend, möchte Viktoria Leléka die alten Lieder bewahren und bekannt machen. Der Künstlername Leléka bedeutet „Storch“ und ist ukrainisches Sinnbild für Frühling und Glück. Mit Jakob Hegner am Schlagzeug, Thomas Kolarczyk am Kontrabass und Povel Widestrand am Klavier kommen bei Leléka vielseitige Musiker zusammen, die ebenfalls in Berlin und Dresden studiert haben und auch mit anderen Bands oder als Solisten tätig sind. Verschollene Volkslieder aus der Ukraine von Jazzquartett zu neuem Leben erweckt, Schlaflieder, bei denen garantiert niemand einschläft.